Nachträgliche Horizontalsperre: Verfahren & Kosten

Feuchte Wände nerven nicht nur, sie kosten auch Geld und Nerven. Wenn der Putz abblättert und der Keller muffig riecht, fragt man sich: Muss ich das echt alles aufstemmen? Genau hier hilft eine nachträgliche Horizontalsperre – sauber geplant, fachgerecht ausgeführt und nicht teurer als nötig.

Horizontalsperre verhindert das aufsteigen von Feuchtigkeit

Horizontalsperre verhindert das aufsteigen von Feuchtigkeit in der Mauer

Warum steigt Feuchtigkeit auf und was bedeutet das?

Aufsteigende Feuchtigkeit hat eine einfache Ursache: Wasser wandert in feinen Poren nach oben. Dieses „Hochkriechen“ nennt man Kapillarität. Wer’s genauer mag, findet dazu einen guten Einstieg bei Wikipedia: Kapillarität. Weil alte Häuser oft ohne Sperrschicht gebaut wurden, kann Feuchte ungebremst aus dem Erdreich ins Mauerwerk ziehen. Zusätzlich spielen durchfeuchtete Fugen, salzhaltige Lasten (Sulfate, Nitrate, Chloride), fehlende Drainage und Kondensation an kalten Wandbereichen eine Rolle.

Woran erkennt man das? Salzausblühungen (weiße Krusten), dunkle Flecken, abplatzender Putz im Sockelbereich, modriger Geruch und in schlimmen Fällen Schimmel. Meist zeigt sich der Schaden bis etwa 1,0–1,5 m Höhe, manchmal höher, wenn Salze das Wasser „nachziehen“. Wichtig ist: Erst die Ursache klären, dann sanieren. Denn ein neuer Putz allein löst das Grundproblem nicht.

So können Sie eine Horizontalsperre nachträglich einbauen

Bevor es ans Werk geht, braucht es einen Plan. Dazu gehören Feuchtemessung, Salzprüfung (indirekt über Schadensbild oder Labor), Mauerwerksart (Ziegel, Bims, Naturstein, Mischmauerwerk), Wandstärke, Zugänglichkeit, Leitungen, Denkmalschutz und statische Aspekte. Erst daraus ergibt sich das passende Verfahren, die Reihenfolge der Arbeitsschritte und der Kostenrahmen.

Horizontalsperre nachträglich einbauen: die fünf gängigen Verfahren im Vergleich

Unten finden Sie die Methoden, wie sie Handwerksbetriebe und Sanierer typischerweise anbieten. Jede Lösung hat Stärken, Grenzen und unterschiedliche Kosten. Als Ratgeber vergleiche ich Produkte und Dienstleistungen, damit Sie schneller entscheiden können.

1) Injektionscreme (z. B. silan-/siloxanbasiert, „Creme-Injektion“)

Prinzip: In vorgebohrte, waagerechte Bohrlöcher wird eine hochkonzentrierte, pastöse Hydrophobier-Creme eingebracht. Die Wirkstoffe wandern ins Kapillarsystem und machen es wasserabweisend.
Einsatz: Besonders bei Ziegel, dichtem Kalksandstein, auch bei vielen Natursteinen; bei stark hohlem Mauerwerk mit Bohrbildanpassung.
Pro: Relativ staubarm, wenig Gerät, gut dosierbar, DIY-tauglich, oft ohne Druck.
Contra: Geduld nötig, Wirkeintritt nicht „über Nacht“. Bei sehr nassem und stark salzbelastetem Mauerwerk mitunter mehrere Gänge und flankierende Maßnahmen erforderlich.
Kosten grob: Material 12–30 €/m (bei 30–40 cm Wandstärke), Fachbetrieb inkl. Arbeit 80–150 €/m.

2) Druckinjektion (flüssige Silane/Siloxane oder Gelschäume)

Prinzip: Wirkstoff wird mit Pumpe unter moderatem Druck in das Bohrlochraster gepresst. So erreicht man auch dichtere Bereiche.
Einsatz: Dichtere oder heterogene Wände, höhere Wandstärken.
Pro: Beschleunigt die Verteilung, planbar bei professioneller Ausführung.
Contra: Mehr Gerät, mehr Know-how, Bohrlochabdichtung wichtig; bei Naturstein und Mischmauerwerk sorgfältige Prüfung nötig.
Kosten grob: Fachbetrieb 120–220 €/m je nach Wandstärke und Mittel.

3) Mauersägeverfahren (mechanische Sperre)

Prinzip: Man sägt die Lagerfuge auf, setzt eine Kunststoff- oder Edelstahlplatte ein und verpresst.
Einsatz: Homogenes Mauerwerk mit klarer horizontaler Fuge; ausreichend auflagernde Wandbereiche; häufig im Sockelbereich.
Pro: Sofort wirksame, physische Sperre, unabhängig von Feuchte- und Salzgehalt.
Contra: Eingriff in die Statik, Erschütterung, Schmutz, Lärm; nicht bei jedem Mauerwerk möglich; Kompetenz der Firma entscheidend.
Kosten grob: 180–350 €/m, plus Baustelleneinrichtung und Putzarbeiten.

4) Chromstahlblech-Einschlag (Edelstahlplatten)

Prinzip: Edelstahlplatten werden in die Mörtelfuge eingeschlagen und überlappend verbunden.
Einsatz: Ziegelmauerwerk mit durchgängiger Lagerfuge.
Pro: Sofortige Wirkung, robust.
Contra: Vibrationen, Risse bei bröseligem Mörtel möglich, begrenzte Anwendbarkeit.
Kosten grob: 150–280 €/m.

5) Elektroosmose / Elektrokinetik (aktiv oder passiv)

Prinzip: Elektrisches Feld soll den Wassertransport umkehren oder bremsen.
Einsatz: Umstritten, teils als Ergänzung.
Pro: Minimalinvasiv, kaum Staub.
Contra: Uneinheitliche Wirksamkeitsnachweise; als alleinige Maßnahme riskant, eher Add-on.
Kosten grob: Systempreise stark schwankend.

Merke: Injektion (Creme/Druck) ist in Bestandsgebäuden am häufigsten, weil sie mit wenig Eingriff auskommt. Mechanische Lösungen wirken sofort, brauchen aber erfahrene Firmen und sind nicht überall machbar.

Vergleichstabelle: Verfahren, Eignung, Aufwand, Kosten

Verfahren Geeignet für Eingriff Wirkeintritt Haltbarkeit* Kosten/m (grobe Praxiswerte) DIY möglich Hauptrisiko
Injektionscreme Ziegel, KS, teils Naturstein gering langsam (Wochen) hoch 80–150 € (Fachbetrieb) / 12–30 € Material ja (mit Anleitung) unvollständige Benetzung
Druckinjektion dichte/heterogene Wände mittel mittel hoch 120–220 € eher nein Bohrlochabdichtung
Mauersäge homogene Fuge hoch sofort sehr hoch 180–350 € nein Statik, Risse
Edelstahlblech Ziegel mit Lagerfuge mittel sofort sehr hoch 150–280 € nein Mörtelzerfall
Elektroosmose ergänzend gering unklar unklar stark variabel nein Wirksamkeit

*Haltbarkeit ist bei korrekter Ausführung grundsätzlich langfristig; flankierende Maßnahmen (Putz, Sockel, Außenabdichtung) beeinflussen das Ergebnis stark.

Schritt-für-Schritt: Von der Diagnose bis zur trockenen Wand

Bevor Sie beauftragen oder selbst starten, gehen Sie diese Schritte durch. So sinkt das Risiko für Fehlentscheidungen – und Ihr Budget bleibt im Rahmen.

  1. Bestandsaufnahme
    Raumluft, Geruch, sichtbare Schäden, Feuchtehöhe markieren, Fotos machen.

  2. Feuchtemessung
    CM-Messung oder Darrprobe ist ideal, elektrische Geräte liefern Tendenzen.

  3. Mauerwerksanalyse
    Bohrmehl prüfen: Körnung, Feuchte, Salze (indizierte Tests). Wandstärke messen.

  4. Ursachencheck außen
    Spritzwasser, fehlende Sockelabdichtung, defekte Dachrinne, Spritzschutz, Gefälle prüfen.

  5. Verfahrenswahl & Angebot
    2–3 Angebote anfragen; Raster, Material, Meterpreise, Nebenarbeiten vergleichen.

  6. Vorbereitung innen
    Sockelputz 80–120 cm hoch entfernen, salzhaltigen Putz vollständig abtragen; Abkleben und Staubschutz.

  7. Sperre einbauen
    Bohrplan umsetzen (Injektion) oder mechanische Sperre setzen (Mauersäge/Blech).

  8. Flankierende Maßnahmen
    Sanierputzsystem, Sockelabdichtung, ggf. Außenabdichtung/Drainage; Lüften/Heizen optimieren.

  9. Trocknungsphase
    Je nach Wandstärke und Salzgehalt mehrere Monate.

  10. Kontrolle & Dokumentation
    Messpunkte setzen, Feuchtewerte halbjährlich prüfen.

Zeitachse: Realistische Abläufe

Phase Dauer je Raum (Richtwert) Bemerkung
Diagnose & Angebote 1–3 Wochen Messungen, Beratung, Vergleich
Vorarbeiten (Putz ab) 1–2 Tage je nach Fläche
Sperre einbauen (Injektion) 1 Tag 10–20 lfd. m pro Team/Tag
Sperre einbauen (mechanisch) 1–2 Tage abhängig vom System
Trocknung Spültage/Bohrlöcher 1–3 Wochen bei Druckinjektion
Sanierputz neu 2–3 Tage + Trocknung systemabhängig
Endkontrolle/Abnahme 1 Tag Messprotokoll sinnvoll

Materialien, Werkzeuge & Produktwahl – worauf es wirklich ankommt

Als Ratgeber für Produkte und Leistungen achte ich auf einige Kriterien, denn nicht jedes Mittel hält, was es verspricht.

Für Injektion (Creme/Flüssig):

  • Wirkstoffgehalt: Hoher aktiver Anteil (Silan/Siloxan) wirkt meist zuverlässiger.

  • Viskosität: Creme ist gut für drucklose Anwendungen; niedrigviskose Flüssigkeiten eignen sich für Druckinjektionen.

  • Bohrbild: Durchmesser 12–14 mm, Abstand 10–12 cm, eine oder zwei Reihen je Wandstärke; exakt waagerecht.

  • Bohrtiefe: ca. 90–95 % der Wandstärke; bei zweischaligem Mauerwerk Anpassung nötig.

  • Sperrebene: Möglichst tief über OK Fußboden, aber über Feuchtequelle.

  • Zubehör: Tiefenanschlag, Markierung, Staubabsaugung, Kartuschenpresse bzw. Injektionspumpe, Mörtel zum Verschließen.

Für Mauersäge/Blech:

  • Standsicherheit: Abschnittsweise arbeiten, Längen begrenzen, Abstützung beachten.

  • Material: Edelstahlplatten oder HDPE-Sperrfolien hoher Qualität.

  • Verpressmaterial: Mörtel/Harz mit ausreichender Druckfestigkeit.

  • Nacharbeiten: Risse schließen, Lagerfuge reinigen, Putzaufbau neu.

Sanierputzsysteme:

  • Warum? Salze bleiben im Mauerwerk. Sanierputz puffert Salz und Feuchte, damit die Oberfläche trocken bleibt.

  • Schichtdicke: Basis + Decklage, zusammen oft 20–25 mm; Sockel bis 80–120 cm hoch.

  • Untergrund: Sorgfältig vorbereiten, salzbelasteten Altputz vollständig entfernen.

Ergänzungen:

Eine Nachträgliche Horizontalsperre unter dem Sockel ist möglich

Eine Nachträgliche Horizontalsperre unter dem Sockel ist möglich

  • Sockelabdichtung außen gegen Spritzwasser.

  • Kapillarbrechende Schicht (Splitt/Platten) im Spritzbereich.

  • Regenwasserführung (Rinne, Fallrohr) überprüfen.

  • Lüften/Heizen anpassen, um Kondensat zu vermeiden.

Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden

  1. Falsche Diagnose: Kondenswasser wird als aufsteigende Feuchte gedeutet. Prüfen Sie Temperatur, Taupunkt, Lüftung und Wärmebrücken.

  2. Zu wenig Wirkstoff / falsches Bohrbild: Lücken in der Sperre lassen Feuchte weiterhin hochziehen. Halten Sie das Raster ein.

  3. Bohrmehl im Loch gelassen: Das reduziert die Aufnahme. Bohrlöcher ausblasen oder absaugen.

  4. Zu feuchtes Mauerwerk ohne Vorbehandlung: Bei triefend nassen Wänden helfen Vorbohrloch-Trocknung oder Mehrfachinjektion.

  5. Keine flankierenden Maßnahmen: Ohne Sanierputz und Sockelschutz bleibt die Oberfläche feucht.

  6. Zu schnelle Oberflächensanierung: Sperre braucht Zeit. Putz erst nach Herstellerangaben neu aufbauen.

  7. Mechanischer Eingriff ohne Statikblick: Mauersäge/Blech nur mit erfahrenen Profis.

Qualität sichern: Prüfplan für Bauherr:innen

  • Dokumentation: Bohrbildplan, Meteranzahl, Produktdatenblatt, Chargennummern, Fotos.

  • Messpunkte: Drei Höhen (z. B. 10, 50, 100 cm).

  • Kontrolltermine: Nach 3, 6 und 12 Monaten Feuchte prüfen.

  • Grenzwerte: Oberflächen dürfen trocken wirken; Mauerwerksfeuchte sollte deutlich sinken.

  • Abnahme: Protokoll vom Fachbetrieb, ggf. Gewährleistung.

Kosten, Angebote & Wirtschaftlichkeit

Die Kosten hängen stark vom Verfahren, der Wandstärke, der Erreichbarkeit und den Nebenarbeiten ab. Im direkten Vergleich schneiden Creme-Injektionen beim Verhältnis aus Aufwand und Preis oft gut ab, mechanische Sperren liefern die sofortige Wirkung, kosten aber mehr und verlangen Eingriffe. Druckinjektionen sind die saubere Mitte, wenn das Mauerwerk schwierig ist.

Beispielrechnung (typischer Kellerraum)

  • Umfang Wand: 20 m

  • Wandstärke: 36,5 cm

  • Wahl: Creme-Injektion durch Fachbetrieb

  • Einheitspreis: 110 €/m

  • Sperre: 20 m × 110 € = 2.200 €

  • Putzabtrag & Sanierputz: 60 €/m² bei 20 m² = 1.200 €

  • Sockelabdichtung/Details: pauschal 300 €

  • Gesamt: 3.700 € inkl. MwSt. (Richtwert)

DIY kann günstiger sein, doch rechnen Sie realistisch: Werkzeug, Schutz, Entsorgung, Sanierputz, Zeit. Und bewerten Sie das Risiko. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie zumindest die Diagnose oder die Ausführung prüfen.

Recht, Gewährleistung & Versicherung

  • Statik & Denkmalschutz: Mechanische Verfahren immer mit Blick auf Tragfähigkeit; bei Baudenkmälern sind Vorgaben einzuhalten.

  • Gewährleistung: Seriöse Fachbetriebe geben eine Gewährleistung auf Material und Ausführung; lassen Sie sich das schriftlich geben.

  • Feuchteschäden & Versicherung: Manche Policen decken Folgeschäden nur eingeschränkt. Fragen Sie im Zweifel nach, bevor Sie loslegen.

Ergänzungen, die den Erfolg sichern

Eine Horizontalsperre allein ist selten die ganze Lösung. Weil Feuchte viele Wege findet, wirken Kombinationen am besten:

  • Außenabdichtung & Perimeterdämmung an erdberührten Wänden mindern seitlichen Feuchteeintritt.

  • Drainage nach Norm nur, wenn Wasser gezielt abgeführt werden muss und darf.

  • Sockelsanierung gegen Spritzwasser und Tauwasser.

  • Innenwanddämmung mit kapillaraktiven Platten kann Oberflächen abtrocknen helfen.

  • Heizen & Lüften bedarfsgerecht steuern, damit kein Kondensat entsteht.

  • Salzmanagement über Sanierputz oder Opferputz.

Checkliste: Bin ich bereit für die Ausführung?

  • Schadenbild dokumentiert, Feuchtehöhe markiert

  • Mauerwerksart, Wandstärke, Salze grob erfasst

  • Außenursachen (Rinne, Spritzwasser, Gelände) geprüft

  • Verfahren gewählt und mindestens zwei Angebote verglichen

  • Bohrbild/Abschnittsplan verstanden

  • Putzsystem und Trocknungszeiten eingeplant

  • Kontroll- und Abnahmetermine fixiert

Praktische Tipps aus der Ausführung

  • Bohrloch sauber halten: Staub bindet Wirkstoff – also ausblasen und ggf. mit Alkohol vornässen (Herstellerangabe beachten).

  • Ecken & Anschlüsse: An Innenecken Bohrbild enger setzen. Unter Türöffnungen nicht vergessen.

  • Installationen lokalisieren: Vor dem Bohren Leitungen finden (Leitungssucher).

  • Temperatur & Jahreszeit: Bei sehr kalten Temperaturen stockt die Reaktion – besser in der Übergangszeit arbeiten.

  • Mehrreihig bei dicken Wänden: Über 50 cm Wandstärke ggf. zwei Reihen versetzt.

  • Salzbremsen: Bei hoher Salzlast eine Porengrundierung aus dem System nutzen.

Wann ist ein Profi die bessere Wahl?

mde

  • Mischmauerwerk / Naturstein mit unklaren Fugenverläufen.

  • Hohe Salzbelastung mit Abplatzungen und Hohlstellen.

  • Tragende Wände ohne durchgehende Lagerfuge, wenn mechanische Verfahren geplant sind.

  • Große Flächen und knapper Zeitplan – Teams sind einfach schneller.

  • Dokumentationspflichten (z. B. bei Vermietung oder Versicherung).

Was sagt die Normenwelt?

Die Sanierungspraxis orientiert sich an anerkannten Regeln der Technik und Herstellervorgaben. Begriffe wie Mauerwerksabdichtung, Sperrschichten, Sanierputz und Drainage sind dort verankert. Einen allgemeinen Überblick liefert Wikipedia: Mauerwerksabdichtung. Für Ihr Projekt zählt am Ende: klare Diagnose, passendes Verfahren, saubere Ausführung und konsequente Kontrolle.

FAQ: die häufigsten Fragen kurz beantwortet

Wie schnell wirkt eine nachträgliche Horizontalsperre?
Chemische Injektionen benötigen Wochen bis Monate, bis die Wand messbar abtrocknet. Mechanische Sperren wirken sofort, doch der Putz und das Mauerwerk brauchen trotzdem Zeit, um auszutrocknen.

Kann ich die Injektion selbst machen?
Ja, wenn es Ziegel/Kalksandstein ist, die Wand zugänglich und das Schadensbild überschaubar bleibt. Halten Sie das Bohrbild ein, arbeiten Sie sauber und nutzen Sie ein abgestimmtes System.

Was, wenn die Wand sehr nass ist?
Dann sind Druckinjektion, Vorentfeuchtung der Bohrlöcher oder mehrreihige Injektion sinnvoll. Bei extrem feuchten Wänden ist die mechanische Sperre eine Option – aber bitte vom Profi.

Hilft Sanierputz allein?
Nein. Er verbessert die Oberfläche und kann Salze puffern, doch ohne funktionierende Sperre kommt die Feuchte zurück.

Muss ich außen aufgraben?
Nicht zwingend. Die Horizontalsperre stoppt das Aufsteigen. Wenn seitlich Wasser eindringt (erdberührte Wände), ist eine Außenabdichtung zusätzlich sinnvoll.

Wie erkenne ich seriöse Angebote?
Transparente Meterpreise, klares Bohrbild, Materialdatenblätter, dokumentierte Ausführung, Referenzen. Vorsicht bei Heilsversprechen ohne Messkonzept.

Wie lange hält das?
Richtig ausgeführt sind chemische und mechanische Sperren dauerhaft angelegt. Die Lebensdauer hängt von der Bauphysik und der Pflege der Details (Sockel, Spritzwasser) ab.

Was kostet das pro Meter?
Etwa 80–150 €/m (Creme-Injektion vom Fachbetrieb), 120–220 €/m (Druckinjektion), 150–350 €/m (mechanisch). DIY-Material ab etwa 12–30 €/m.

Was ist mit Elektroosmose?
Das Verfahren ist umstritten. Es kann ergänzen, ersetzt aber eine sichere Sperre meist nicht.

Kann ich sofort neu verputzen?
Nutzen Sie ein Sanierputzsystem und halten Sie die Warte- und Trocknungszeiten der Hersteller ein. Zu frühes Verschließen sperrt Feuchte ein.

Kurzfazit

Wer strukturiert vorgeht, spart Geld und Ärger. Erst Diagnose, dann Entscheidung: Injektion für den sanften Weg, mechanische Sperre für die sofortige Wirkung, flankiert von einem passenden Putz- und Sockelkonzept. So trocknen Wände sichtbar ab, und der Keller riecht wieder neutral. Wichtig sind Geduld, saubere Ausführung und ehrliche Erfolgskontrolle.


Hinweis: Dieser Ratgeber führt praxisnah durch Auswahl und Umsetzung. Er ersetzt keine individuelle Begutachtung vor Ort, hilft aber, Angebote zu prüfen und Gespräche mit Fachbetrieben auf Augenhöhe zu führen.